Synopsis.

Ein leicht verschrobener älterer Herr unternimmt eine Wanderung von Zürich nach Genf. Auf Wanderwegen, wenn immer, die es gibt. Doch das erklärte Ziel ist, möglichst schnell an den Bestimmungsort zu kommen: ins Café de la Place, 1217 Meyrin GE.
Die Abenteuer und Begegnungen sind zahlreicher und unvorhergesehener als erwartet. Das Erlebte bringt Schmunzeln, Lachen und Erfolgserlebnisse. Auch unangenehmes, Zähneknirschen und Leiden.
Er hat er viel Zeit, den Gedanken nachzugehen, den durch die realen Ereignisse aufkommenden Assoziationen zu folgen. Er landet unweigerlich in vielschichtigen, überbordenden Wunschträumen und bizarren, surrealen Sphären. Für seine Thesen wird er immer wieder in die virtuelle Wüste geschickt wird.
Was ihm egal ist. Er wandert, sinniert und provoziert unentwegt weiter.


Index.

Vision.
Prolog.

1. Tag: Zürich – ‘Janusköpfli’ – ‘Morgarten’ – Schinznach.
2. Tag: Schinznach- ‘Wau’ – AKWarm’ – Olten.
3. Tag: Olten – ‘Südwand’ – Egerkingen.
4. Tag: Egerkingen – ’Nassigen’ – ‘Pappmache’ – Solothurn.
5. Tag: Solothurn – ­ ‘Prozigen’ – ’Schlampigen’ – Biel/Bienne.
6. Tag: Biel/Bienne – ‘IT Valley’ – ‘Petri-Heil’ – ‘St. Salop’.
7. Tag: ‘St. Salop’ – ‘Esperance’ – ‘Horgen’- ‘Fantastic-ville.’
8. Tag: ‘Fantastic-ville’ –‘Karlstadt’ – ‘Nobruegge’ – Orbe.
9. Tag: Orbe – ‘Poste’ – ‘Massel/Dusel’ – Lavigny.
10. Tag: Lavigny – ‘Menetekel’ – ‘Orage’ – Dullier.
11. Tag: Dullier – Eden – ‘Puzzle’ – Ferney-Voltaire.
12. Tag: Ferney-Voltaire – Café de la Place.



Review.

Reisen als Chance von Rolf Dorner.

 Schon viele Male hatte er die Strecke Zürich – Genf „gemacht“. Die umgekehrte Richtung logischerweise auch, mit der Bahn, sogar im ICE, mit dem Flugzeug und mit verschiedenen Autos. Nun, seit Jahren pensioniert, wollte Hans die Strecke zu Fuss „marschieren“. Zeitliche Vorgabe: maximal zwei Wochen. Sein Ziel in Genf ist das „Café de la Place“. Er weiss, was ihn erwartet: Im Regen durch den Staub von Baustellen gehen, im Sog der Abgase wandern, täglich todmüde eine Herberge suchen. Nach 30 Minuten lässt Hans das Restaurant „Grünwald“ auf dem Hönggerberg links liegen und folgt dem Weg auf den Gubrist. Unter ihm rasen die Autos durch den seiner Staus wegen berüchtigten Tunnel. Es regnet. Was macht ein einsamer Wanderer? Er denkt nach – über sich, Gott und die Welt. Von Selbstfindung und Selbsterfahrungen ist oft die Rede. Schon ist Hans in Wettingen und folgt dem IndustrieLehrgangweg am Fluss! Selbstgespräche: «War einmal viel los in dieser Gegend. So wegen Brown-Boveri und so…“ Die Habsburg ist sein nächstes Ziel. Die Stammburg der „bösen“ Österreicher wollte Hans schon lange einmal kennen lernen! Aber: „Montag geschlossen“. Es zieht ihn weiter. Erneut kommt er ins Grübeln, macht sich Gedanken über Schweizergeschichte, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Schinznach – Olten. Hans bricht zu seinem zweiten Reisetag auf. Staub. Alles ist grau angehaucht. Er ist im Hoheitsgebiet der Schmidheinys. Ein Flusskraftwerk, dann ein AKW! Hans verfällt wieder ins Sinnieren, setzt sich mit erneuerbaren Energien, Strombedarf und Stromverschwendung auseinander. „Dienstag geschlossen…Wegen Umbau geschlossen… Heute geschlossen“: Fast täglich steht Hans auf der Suche nach einem wärmenden Kaffee oder einer Herberge vor verschlossenen Türen. „Ja, Zimmer frei, Frühstück nicht inbegriffen. Haben Sie eine Kreditkarte“? Das kommt ihm bekannt vor. Ein verstaubter Wanderer sieht nicht kredit-würdig aus. Olten – Egerkingen, Egerkingen – Solothurn. Nichts Spektakuläres am dritten und vierten Tag. Die Herbergen und Restaurants sind im Buch oft bis zur Kenntlichkeit beschrieben. Auch eine Absteige für Stunden. Es sind keine Werbetexte. Hans hat den Wanderweg verpasst! Sein Tipp: Am besten man geht direkt zum Bahnhof. Ist immer gut, denn dort gibt es gelbe Wanderweg-Wegweiser. Da: Die Autobahn A1. „Wo sich die Camions kreuzen, die mit WORT NR. 41 53 Treibhaustomaten von Holland, die nie nur einen Kubikmillimeter echter Erde gesehen haben, auf dem Weg nach Rimini in die Konservenfabrik, mit denen mit frischem Gemüse der gleichen Sorte aus Rimini auf dem Weg in die Feinkostläden des Nordens…“ 40-Tönner, Sattelschlepper, Autoschlangen: Gedanken über den dichten Strassenverkehr und Staus drängen sich auf. Blick aus dem Fenster. „An einer improvisierten Wäscheleine schweben drei feine schwarze, frisch gewaschene weibliche Textilien mit bezaubernden Spitzen. Ein Hemdchen, ein Höschen, ein BH. Atemberaubend! Grösse so S oder 38, 75/Cup B…“ – Ist Hans wirklich so todmüde, dass ihn nur noch eine Pritsche anzieht? Biel, Orbe, Duillier, FernetVoltaire usw.: Hans lernt allerlei Menschen kennen, hilfsbereite und andere, manches Original, wahre Philosophen und ein Stück kaum bekannte Schweiz. „Ouvrez, Police, Kriminalpolizei!!!“ In der Westschweiz wird er wie ein Verbrecher aus dem Bett geholt. Sogar sein Portemonnaie wird inspiziert! Er soll Drogen besitzen? Die Polizisten werden fündig! Doch wie beweisen, dass es sich bloss um Wundpuder gegen Blasen handelt? Vor rund 50 Jahren war die Wanderung „Paris – Bâle à pied“ des Schriftstellers Arnold Kübler eine Sensation. Zeitungen, das Fernsehen und später ein Buch berichteten über die 500-KilomterFussreise des damals bereits 75-Jährigen. Von einer Recherche du temps perdu sprach der Tages-Anzeiger. Vor ein paar Jahren wurde das Tagebuch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling ein Besteller. Der Entertainer hatte in sechs Wochen eine 770 Kilometer lange Pilgerreise nach Santiago de Compostela unternommen und über seine Erlebnisse berichtet.


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